Aus der Fassung bringt Fabian Gwiggner so schnell nichts. Und genau das ist das Erfolgsrezept des Grafik-Europameisters, das ihn sogar bis zu seinem spektakulären Sieg bei EuroSkills 2016 im schwedischen Göteborg führte. Mitten in der finalen Phase seines Bewerbs stürzte der Computer ab. Gut zwei Stunden ging gar nichts mehr. Doch er blieb cool. „Ich wusste, ich hatte keine andere Option, als einfach das Beste aus der Situation zu machen. Und das habe ich gemacht. Auch, wenn meine Konkurrenten längst fertig waren und ich weiter fokussiert arbeiten musste“, erinnert sich der Tiroler.

Am Ende geschah das, womit keiner – am wenigsten Gwiggner selbst – gerechnet hat. GOLD! Für Österreich. Und für seine unfassbare Ruhe und die Fähigkeit, die Nerven zu bewahren. „Ganz ehrlich, ich hatte mir den Sieg nie als Ziel gesetzt. Aber unter den gegebenen Umständen war es natürlich besonders verrückt, dass ich ihn geholt habe“, gibt er zu.

Was er den Teilnehmern von EuroSkills 2021 in Graz rät? „Bereitet euch gewissenhaft vor, arbeitet konstant an eurem Handwerk und dem Plan, den euch euer Trainer vorgibt. Aber verliert nie den Spaß an der Arbeit selbst. Man muss die Teilnahme an der Berufseuropameisterschaft wirklich jede Sekunde in vollen Zügen genießen“, betont er.

Dass er einer der EuroSkills-Heroes ist und nun als offizieller Botschafter des Mega-Events auftreten darf, ehrt ihn sehr. „Ein Teil von diesem großartigen Projekt zu sein und die nächsten zwei Jahre mein ganzes Herzblut in die Sache legen zu dürfen, ist der Wahnsinn“, freut sich der „vergoldete“ Grafiker, der seinen Titel übrigens mit gerade einmal 20 Jahren holte.